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Kapitel 3.10

Sicherer Einsatz mobiler autonomer Maschinen

AGVs (fahrerlose Transportsysteme) und AMRs (autonome mobile Roboter) setzen sich zunehmend in Lager- und Produktionsumgebungen durch. Obwohl sie mit intelligenter Sicherheitssensorik ausgestattet sind, kann ihr Einsatz insbesondere in Bestandsanlagen („Brownfield“-Umgebungen) zu Sicherheitsproblemen führen. Erfahren Sie, welche Maßnahmen vor Ort die Sicherheit erhöhen können.

Funktion und Sicherheitsaspekte von IMRs

In jüngerer Zeit werden AGVs und AMRs gemeinsam als industrielle mobile Roboter (IMR) bezeichnet.

Sie können viele verschiedene Arten von Lagereinheiten transportieren. Sie heben, tragen und bewegen Paletten, ganze Regale oder sogar sehr große Lasten, werden jedoch häufiger für den Transport von Kisten, Behältern und Totes eingesetzt.

IMRs verfügen über Präsenzsensoren, die Unfälle verhindern sollen. Die Fahrzeuge bewegen sich in Bereichen, in denen sich Menschen aufhalten, in der Regel langsam und stoppen, wenn sie auf Hindernisse oder Personen treffen. Dennoch bestehen gewisse Sicherheitsbedenken, da die Präsenzsensorik ihre Grenzen hat und die Betriebsumgebung zusätzliche Risiken mit sich bringen kann.

Industrielle mobile Roboter (IMRs) sind mit Präsenzsensoren ausgestattet, die Unfälle vermeiden.

So werden IMR-Anwendungen sicher

Typische Risiken und passende Sicherheitsmaßnahmen

  • Quetsch- und Scherstellen durch benachbarte Anlagen in Bereichen mit begrenztem Bewegungsraum (Regale, enge Gänge, Maschinen, Gebäudeteile, Türen/Tore, die gleichzeitig von Personen genutzt werden)
    Schutzmaßnahme: Begrenzen Sie den Zugang von Personen zum „Spielfeld“ der Fahrzeuge, insbesondere dort, wo sie im Schwarm arbeiten. Verwenden Sie Schutzgitter oder Fußgängerbarrieren, um Menschen und Fahrwege voneinander zu trennen.
  • Quetsch- und Scherstellen beim Lastentransfer, Andocken und an Ladestationen
    Schutzmaßnahme: Definieren, kennzeichnen und markieren Sie solche Bereiche klar, indem Sie Fußgängerbarrieren oder niedrigere „Awareness“-Barrieren installieren, um Personen auf Bereiche hinzuweisen, die sie nicht betreten sollten. Verwenden Sie Schutzgitter für Hochrisikozonen.
  • Unfälle durch IMRs, die ihr vorgesehenes Einsatzgebiet verlassen. Einige IMRs sind klein und können unter Anlagen oder Zäunen hindurchfahren. Sie könnten in Bodenöffnungen stürzen oder Treppen hinabfallen.
    Schutzmaßnahme: Verwenden Sie Fußleisten oder bodenschlüssige Schutzgitter, installieren Sie bodenmontierte Barrieren, die von den IMRs erkannt werden können, um sie von Gefahrenstellen fernzuhalten.
  • Einschließen von Personen durch ausfallende IMRs in engen Gängen oder Fluchtwegen. In einer Störungssituation können große AGVs den Ausgang aus einem Bereich blockieren.
    Schutzmaßnahme: Analysieren Sie die Risiken sorgfältig und planen Sie Fluchtwege so, dass sie nicht von Fahrzeugen blockiert werden können.

Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 4.0 Automatisierte Lager.

Industrielle mobile Roboter im Lagerbetrieb mit Sicherheitsbarrieren, die Fußgängerbereiche von Roboterwegen trennen.
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