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Kapitel 4.2

Robotergestütztes Picking

In diesem Abschnitt finden Sie Informationen über häufige Risiken in Umgebungen mit robotergestütztem Kommissionieren und darüber, wie sich diese durch Schutzmaßnahmen wie Schutzzäune, Lichtschranken und die Trennung von Arbeitsbereichen verringern lassen. Außerdem wird erklärt, dass Roboter, die für den kollaborativen Betrieb ausgelegt sind, zusätzliche Schutzvorkehrungen benötigen - insbesondere dort, wo Werkzeuge oder Maschinenschnittstellen unerwartete Gefahren verursachen können.

Robotertypen für das Picking

Roboter werden zunehmend eingesetzt, um Waren und Pakete zu greifen und zu platzieren und so Bestellungen zu bearbeiten. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem:

  1. Industrieroboter, die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegen und in der Regel mittlere bis hohe Lasten handhaben.
  2. Kollaborative Roboter („Cobots“) sind so konzipiert, dass sie sich mit Geschwindigkeiten und Kräften bewegen, die Menschen bei Kontakt oder Aufprall nicht verletzen. In der Regel bewältigen sie geringere Lasten als Industrieroboter. Die Sicherheit kollaborativer Anwendungen muss dennoch sorgfältig geprüft werden, da der Endeffektor des Roboters und seine Arbeitsumgebung Gefahren verursachen können.
Kollaborative Roboter sind so konstruiert, dass sie sich mit Geschwindigkeiten und Kräften bewegen, die Menschen bei Kontakt oder Aufprall nicht verletzen.

Sicherheitsfragen in robotergestützten Picking-Zonen

Obwohl robotergestützte Kommissioniersysteme Geschwindigkeit und Präzision ermöglichen, bringen sie auch Sicherheitsherausforderungen mit sich - insbesondere dort, wo Menschen und Maschinen in unmittelbarer Nähe zusammenarbeiten.

Der Robotertyp, das umgebende Layout und die eingesetzten Werkzeuge beeinflussen maßgeblich das Risikoniveau. Nachfolgend sind einige der häufigsten Gefahren aufgeführt, die berücksichtigt werden sollten.

  • Wie bei jeder anderen Roboteranwendung besteht auch bei Industrierobotern ein hohes Risiko durch Anfahren, Quetschen, Scheren oder das Herabfallen von Lasten. In Brownfield-Installationen können diese Risiken durch Platzmangel zusätzlich verschärft werden.
  • Roboter, die für kollaborative Anwendungen vorgesehen sind, gelten als „sicher“. Dennoch können der Endeffektor sowie die Schnittstellen zu Fördersystemen und anderen Maschinen gewisse Risiken mit sich bringen.
Robotersysteme bieten Geschwindigkeit und Präzision

Sicherheitsstrategien nach Robotertyp

Um Risiken in Umgebungen mit robotergestütztem Kommissionieren zu reduzieren, müssen die Schutzmaßnahmen auf den eingesetzten Robotertyp abgestimmt werden.

Während Industrieroboter oft eine vollständige Absicherung erfordern, kann auch bei kollaborativen Robotern ein eingeschränkter Zugang notwendig sein – abhängig von den verwendeten Werkzeugen und der Umgebung. Die folgenden Strategien tragen dazu bei, einen sicheren und effizienten Betrieb zu gewährleisten.

Bewegungsbereich von Industrierobotern sicher begrenzen und Schutzeinrichtungen installieren.
Verwenden Sie:

  • Schutzgitter, Lichtschranken, Laserscanner oder Schaltmatten 
    (unter Anwendung von EN ISO 10218-1/-2 oder ANSI/RIA R15.06 in den USA)

Den Zugang zu kollaborativen Arbeitsbereichen durch physische Barrieren an den Seiten einschränken, die nicht von Bedienern betreten werden müssen.
Verwenden Sie:

  • Schutzgitter, wenn vom Endeffektor erhebliche Risiken ausgehen
  • Fußgängerbarrieren oder niedrigere „Awareness“-Barrieren, um Personen auf Bereiche hinzuweisen, die sie nicht betreten sollten; dies trägt auch dazu bei, den Roboter möglichst wenig zu „stören“ und die Anwendung effizient zu halten.
Umgebungen für robotergestütztes Kommissionieren
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